Ein Einzelgebäude soll es werden, quasi der kleine Bruder des Bestandsgebäudes, und zukünftig zwei weitere Kindergartengruppen aufnehmen.
Hinzu kommen einige kleinere Umbauten im Bestandsbau und eine erforderlicheUmgestaltung des Außenbereichs. Technisch wird das Gebäude so ausgerichtet, dass es im Bedarfsfall mit einem weiteren Geschoss aufgestockt werden könnte.
Das allerdings wird mittelfristig nicht erwartet, die jetzt angestrebte Lösung müsste eigentlichfür längere Zeit ausreichen.
Der Standort des neuen Gebäudes befindet sich an der Rückseite des Bestandsgebäudes, soll mit einem verglasten Durchgang mit ihm verbunden werden und gleichzeitig einen separaten Zugang erhalten.
Im Erdgeschoss befinden sich die beiden neuen Gruppenräume mit den erforderlichen Nebenräumen, Garderoben, Lager und Sanitärbereich.
Im Obergeschoss wird der Bewegungsraum eingerichtet, der für allen Gruppen genutzt werden kann. Dazu kommt das Teamzimmer. Das Gebäude erhält einen platzsparenden Plattformlift und ist somit in allen Teilen barrierefrei.
Krippengruppe der unter Dreijährigen Beim Umbau des Bestandsgebäudes wird im Erdgeschoss ein neuer Gruppenbereich für eine Krippengruppe der unter Dreijährigen eingerichtet.
Der Raum wird geteilt in Gruppenraum, Schlafraum und Wickelbereich. Der Müllraum wird im Außenbereich Richtung Neubau verlegt und vergrößert, in der Fassade wird ein Fenster ergänzt. Im Obergeschoss entsteht ein weiterer Essbereich – insgesamt könnten so 54 Kindergleichzeitig essen. Der ehemalige Personalraum wird zum Büro, die jetzige Küche ausgebaut und in das neue Teamzimmer im Erweiterungsbau verlegt. Der Neubau wird – entsprechend dem Bestandsgebäude – ebenfalls mit vorgegrautem Holz verkleidet und wird in Holzständerbauweise auf einer betonierten Bodenplatte aufgerichtet. Innen setzt man auf das warme Holzambiente des Bestandes und wird wieder Holzdielen verwenden. Im Bewegungsraum wird Linoleum mit einer Korkunterlage verbaut – gelenkschonend und zum Herumtollen bestens geeignet. Bei der Planung hat man auf Nachhaltigkeit geachtet.
Die vorgesehene Holzbauweise ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad und eine kurze Bauzeit. Das Dach wird begrünt und erhält eine Photovoltaikanlage. Mit rund 2,8 Millionen Euro ist die Erweiterung inklusive der Eingriffe in den Bestand – annähernd so teuer, wie das wesentlich größere Bestandsgebäude, das vor rund sechs Jahren fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde.
Enorme Kostensteigerungen Das fiel Gemeinderat Wolfgang Eich bei der Vorlage der Zahlen sofort ins Auge. Architekt Stefan Kamm ist das bewusst: Enorme Kostensteigerungen in den letzten Jahren im Bereich Handwerk und Material haben horrende Kostenerhöhungen nach sich gezogen.
Für Gemeinderat Andreas Staiger ist das Verhalten des Staats ein Skandal. »Die Anforderung für die Betreuungsplätze im Bereich Kindererziehung wird ausschließlich auf dem Rücken der Gemeinden ausgetragen. Das ist eine Schande für Deutschland und für das Land Baden- Württemberg. Im Prinzip zeigt man uns den vielzitierten Mittelfinger«, zeigte sich Staiger hinsichtlich der geringen Fördermittel deutlich verärgert.
Bauantrag Anfang Februar vorgesehen Der Gemeinderat stimmte am Ende für das vorgelegte Konzept und die weitergehenden Verpflichtungen des Architekturbüros.
Anfang Februar soll der Bauantrag auf den Weg gebracht werden, im Juni rechnet man mit der Genehmigung. Im Juli soll die Ausschreibung erfolgen – wenn alles wie gewünscht funktioniert, soll im September Baubeginn sein. »Wenn wir Glück haben und das Wetter mitspielt, könnten wir noch dieses Jahr den Holzbau aufrichten«, stellte Kamm in Aussicht.
Quelle. Schwarzwälder Bote