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Der Abschied vom biederen Rot-Weiß
19. Januar 2022

Seit die Gemeinde im Jahr 2014 mit dem Gebiet „Ortsmitte“ in das  Landes-sanierungsprogramm aufgenommen wurde, hat sich baulich in Mönchweiler einiges getan. Neben mehreren privaten Eigentümern profitierte die Gemeinde wesentlich von den Fördergeldern – etwa bei der Sanierung des Rathauses.

Die Sanierung des Rathauses ist umfangreich. Es wird barrierefrei ausgebaut. Äußerlich zeugt davon ein gläserner Anbau an der Rückseite, der neben einem zweiten Treppenhaus vor allem

einen Aufzug enthält. Dach und Fassade werden zudem erneuert, das Dachgeschoss wird ausgebaut. Jetzt erhalte man ein modernes Verwaltungsgebäude, das allen Ansprüchen gerecht werde.

Durch den modernen Anbau und den zusätzlichen Platz im Dachgeschoss erfülle das Rathaus künftig alle Anforderungen, so Bürgermeister Rudolf Fluck jüngst anlässlich des Richtfests.

Behalten wurde bei der Sanierung der Außenputz. Er wurde nur aufgearbeitet, wo notwendig ergänzt und frisch gestrichen. „Das ist ein altes Gebäude.

Das darf man auch sehen“, sagt der Bürgermeister. Einen schönen Kontrast dazu biete der neue Anbau sowie der Anstrich der Sandsteingesimse in einem Gelbton.

Das Gelb sei ganz früher ein wesentlicher Bestandteil der Fassadenfarbe des Rathauses gewesen. Das habe man festgestellt, als man die Unterseite der Holzeinfassung des Daches abgeschliffen habe. „Da ist diese Farbe hervorgekommen.

Auch die Sandsteingewänder waren ganz früher so gestrichen“, erläutert Fluck.

Eine Beratung mit dem Denkmalschutz, dem beauftragten Steinmetz und dem Architekten ergab schließlich eine Favorisierung des jetzt verwendeten Gelbtons. Auch bei einer Abfrage

des Gemeinderats im Umlaufverfahren hätten sich nur wenige für den bisherigen Rot-Weiß-Ton ausgesprochen, so der Bürgermeister weiter. Die Mehrheit sei tatsächlich für den Gelbton gewesen. Ihm sei klar, dass das Rathaus in Mönchweiler jeder in der Gemeinde nur im etwas biederen Rot-Weiß kenne. Außerdem weist er darauf hin, dass das Gelb noch etwas nachdunkeln werde. „Das Dach in einem Rotton und das Honiggelb der Sandsteingewänder sieht richtig gut aus, finde ich. Die Frage ist jetzt noch, in welchem Farbton der Sockel gestrichen wird. Das wird wohl der Rotton, wie er war. Das gleicht sich der Dachrinne an. Eine Alternative wäre grau gewesen. Das ist aber wohl raus“, so Fluck.

Bereits in der ursprünglichen Sanierungs- und Ausbauplanung war der Ausbau des Dachgeschosses zu einem Ratssaal enthalten. Zunächst war diese Planung allerdings aus Kostengründen verworfen worden. Nun soll sie wieder auf den Tisch kommen, kündigt der Bürgermeister an.

Darüber sei der Gemeinderat bereits informiert. Grund ist eine externe Strukturanalyse der Gemeindeverwaltung.

Diese sei zum Ergebnis gekommen, dass in der Verwaltung drei Stellen zusätzlich geschaffen werden müssen.

Das habe der Gemeinderat dann auch so beschlossen. Der bisherige Ratssaal wird in der Folge als ein Büroraum verwendet.

Der Gemeinderat soll deshalb künftig im Dachgeschoss in einem neuen Ratssaal tagen.

Und was wird sonst gebaut? Weitere Projekte im Rahmen der aktuellen Förderungen des Landessanierungsprogramms waren der Bau des Bürgerzentrums und wird eine Erweiterung

des Kinderhauses um zwei weitere Gruppen sein. Zudem erfolgte der Erwerb des früheren evangelischen Kindergartens. Wie dieser in Zukunft genutzt werden wird, steht noch zur

Entscheidung an. Aktuell ist hier eine Kindertagespflege zuhause. Abgebrochen werden soll ein altes baufälliges Wohnhaus in kommunalem Eigentum in der Hindenburgstraße.

Quelle: Südkurier