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Für Gemeinde steht 2022 einiges an
11. Januar 2022

Eigentlich hatte man im Frühjahr 2021 die Hoffnung geschöpft, dass alles wieder normaler wird, Freiheiten wiedererlangt werden. Verhaltensregeln wurden teilweise über Bord geworfen – doch schon Anfang Oktober zeigte sich: Das war voreilig. Gratwanderung Die Inzidenz stieg wieder und ab 6. Dezember zog die Gemeindeverwaltung die Notbremse und schloss alle öffentlichen Gebäude. Ab 10. Januar soll diese Beschränkung fallen, die Vereine wurden entsprechend informiert. Eine Gratwanderung – da ist sich Rudolf Fluck angesichts der voranschreitenden Omikron Variante sicher. Ansonsten hält der Rathauschef mit seiner Meinung zur allgemeinen Lage nicht hinterm Berg. Welle folgt auf Welle, die Belastung für die intensivmedizinischen Kräfte ist beinahe unerträglich. Fluck steht uneingeschränkt hinter der Impfkampagne und muss, wie viele andere engagierte Menschen, leider feststellen: »Gerade wir Bürgermeister werden im Moment massiv von verschiedenen Personen und Gruppen angegangen. Dafür habe ich kein Verständnis. Das Allgemeinwohl, verbunden mit den Grundwerten eines demokratischen Rechtsstaats, in dem wir in Freiheit leben und vieles tun können, das anderswo gar nicht geht, darf nicht mit Füßen getreten oder gar für eigene Ziele ausgenutzt werden. Es bedarf dem Druck aus der Mitte unserer Gesellschaft, solchen Machenschaften Einhalt zu gebieten.« Und trotz Corona-Pandemie hat sich die Gemeinde Mönchweiler für das kommende Jahr ein großes Maßnahmen-Bündel geschnürt, das umgesetzt werden soll. Seit Jahren wirbt die Gemeinde für ein Miteinander der Generationen, für eine familienfreundliche Infrastruktur und damit verbunden, für ein gesundes Wirtschaftswachstum. Dabei wird man, so Fluck, die Klimaziele und den Umweltschutz nicht aus dem Auge verlieren. Man setzt große Hoffnung in die beschlossene Fortschreibung des Lärmaktionsplans und sieht in dem Naturschutzgroßprojekt mit den Maßnahmen am südlichen Wolfsteich als Startschuss für eine Biotopverbundplanung im Gemeindegebiet. »Nur mit einem aktiven Klimaschutz werden unsere Gemeinden zukünftig bestehen können«, blickt Fluck voraus. Klimaneutralität das Ziel Das neue Wohnbaugebiet Kälberwaid III ist Ausdruck des Willens, klimaneutrale Energieversorgung und Ressourcen schonendes Bauen voranzubringen. Die Pandemie hat die Gemeinde allerdings in einigen Bereichen gehörig ausgebremst. Die Rathaussanierung kann erst zum Sommer 2022 abgeschlossen werden – die Baubranche leidet unter Materialmangel, die Bauherren unter ständig steigenden Baukosten. Die Erweiterung des Kinderhauses sei dennoch schnellstens anzugehen – im Frühjahr wird der Bauantrag gestellt und zeitnah ist die Umsetzung des Bauvorhabens vorgesehen. Rund zwei Millionen Euro wird die Gemeinde hier investieren. Parallel dazu arbeitet man an der Planung für die Schulerweiterung und die Sanierung der Grundschule – auch hier will man zügig vorangehen. »Ich bin froh, dass der Gemeinderat geschlossen zu unserem Schulstandort steht – auch wenn das mit hohen Kosten verbunden ist. Rund fünf Millionen Euro soll die Erweiterung mit der Sanierung der Grundschule kosten. »Die Gemeinschaftsschule leistet hervorragende Arbeit und ist ein wichtiger Standortvorteil. Wir wollen ja, dass junge Familien in die Gemeinde kommen.« Gewerbegebiet Egert Im Gewerbegebiet Egert sollen die gewünschten Flächen für die bestehenden Unternehmen bis zum Frühjahr zur Verfügung stehen. »Diese Betriebe haben eindeutig Priorität.« Sollten Flächen übrig bleiben, macht sich Fluck keine Gedanken. »Wir haben Anfragen von Betrieben aus dem Umland.« In der Hinterhand hat die Gemeinde Mönchweiler noch die große Fläche am Fohrenwald – hier soll nach dem Wunsch der Gemeinde 2023 ein Gewerbepark mit kleinen Parzellen entstehen. Perfekt geeignet für Handwerksbetriebe. Um diese Erweiterungsflächen mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen, setzt die Gemeinde auf klare Regeln, an die sich die Unternehmen halten müssen. Begrünte Dachflächen werden so zur Vorschrift. Die Gemeinde selbst hat große Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen. Förster Peter Gapp setzte viele von diesen im gemeindeeigenen Wald um. Breitbandausbau kommt Der Breitbandausbau in der Gemeinde wird vorankommen. 2022 stehen weitere Anbindungen an. Im neuen Jahr kommt auf die Gemeinde noch eine Aufgabe zu, die sie vor allem im ersten Quartal 2022 beschäftigen wird. Mitte Januar werden zwei Flüchtlingsfamilien mit insgesamt zehn Personen in Mönchweiler erwartet. Sie werden im Wohngebäude der Grundschule unterkommen. Da im Laufe des Jahres noch mit weiteren Zuweisungen zu rechnen ist, ist die Gemeinde dabei, geeignete Räumlichkeiten oder auch Flächen für Container zu sichern. Egal wie lang Corona alle noch beschäftigen wird, eins steht für Fluck fest: »Wir müssen unser Zusammenleben, unser persönliches Miteinander wieder in den Vordergrund stellen. Sonst verlieren wir uns aus den Augen«, befürchtet der Bürgermeister. Gemeinsame Veranstaltungen für alle Bürger stehen ganz oben auf der Liste, um dem entgegen zu wirken.

Quelle: Schwarzwälder Bote