Artikel
Das Haus der Bürger öffnet seine Türen
20. September 2021

Es war ein hochgestecktes Ziel, das Bürgermeister Rudolf Fluck im Jahr 2016, nur vier Monate nach seiner Wahl, mit viel Elan anging. Jetzt, fünf Jahre später, war ihm bei seiner Ansprache im Rahmen des Festaktes zur Eröffnung des Bürgerzentrums am Freitagabend mit geladenen Gästen deutlich anzumerken, wie sehr er sich über die Umsetzung der Pläne freut und welche Bedeutung er dem Bürgerzentrum für die Bürger der Gemeinde und für eine zukunftsorientierte Generationenpolitik beimisst.

Das Bürgerzentrum entstand aus dem katholischen Pfarrsaal. In die Jahre gekommen und nur noch wenig einladend, verkaufte die Kirchengemeinde Gebäude und Grundstück an die Gemeinde Mönchweiler. „Es war für die Verantwortlichen der Pfarrei nicht so einfach, sich von den lange genutzten Räumen zu verabschieden. Dennoch war es im Interesse der Kirchengemeinde, sich von einem der Gebäude der Seelsorgeeinheit zu trennen“, sagte Christian Stöber von der katholischen Verrechnungsstelle im Rahmen des Festaktes zur Einweihung des Bürgerzentrums.

Die Zusage, dass katholische Gruppen die Räume weiter nutzen dürfen, habe schließlich einen großen Stein aus dem Weg geräumt, erinnert er. Und auch Vikar Frederik Reith ergänzte: „Es ist toll, wenn das Gebäude jetzt ein Gemeindehaus für alle wird.“ In einem Gebet bat er dann um den Segen für das Bürgerzentrum.

Viele Hürden überwunden

Wie viele Hürden es vor diesem Tag der Eröffnung des Bürgerzentrums aber zunächst aus dem Weg zu räumen galt, daran erinnerte Bürgermeister Rudolf Fluck in seiner Ansprache. Der Gemeinderat habe ihm einen großen Vertrauenszuschuss gegeben. Es habe aber auch einige Bedenken aus dem Gremium gegen ein solch „ambitioniertes Projekt“ gegeben. Auch der Denkmalschutz habe manche Forderung gestellt, so der Bürgermeister, denn das Gebäudeensemble, bestehend aus Pfarrsaal und Kirche mit Baujahr zu Beginn der 70er Jahre, ist als erhaltenswert eingestuft.

Finanzielle Mittel habe man über das Landessanierungsprogramm generieren können, berichtete Rudolf Fluck.

Mitte 2019 begannen schließlich Umbau und Sanierung. Umplanungen, zu klärende und kostenintensive Detailfragen – insbesondere im Bereich der Haustechnik – sowie die Corona-Pandemie und Materialengpässe rangen dem Baufortschritt mehrere Monate

  1. Letzten Endes dauerte die Fertigstellung nahezu zwei Jahre.

Jetzt solle sich „ein Haus für Bürger mit Bürgern, ein Bürgerzentrum als zentraler Treffpunkt entwickeln, wo Begegnungen, Schulungen, Kurse und andere Veranstaltungen möglich sein

werden“, sagt Bürgermeister Fluck. Sein Dank galt denen, die ihm das Vertrauen schenkten, die an den Bauarbeiten mitwirkten und in besonderer Weise auch den Spendern, die sich an der Baussteinaktion beteiligten. Einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Leben in die Räume des Bürgerzentrums einzieht, wird die Generationenbrücke leisten. Das kündigte deren Vorsitzende, Sabine Roth, Sie dankte im Rahmen des Festaktes ausdrücklich für die Chance dazu.

Musikalisch begleitet wurde der Abend durch Werner und Bianca Müller.

Neugier lockt Besucher

Bei einem Tag der offenen Türe konnte die Bevölkerung dann am Samstag das neue Bürgerzentrum anschauen.

Der große Saal, den viele noch als in die Jahre gekommenen Pfarrsaal kannten, das Foyer, das Bürgerbüro, die Sanitärräume sowie im Untergeschoss das neue Gemeindearchiv, die Räume mit der Hausinstallation, die Umkleideräume und der große Jugendraum, der jetzt von der kirchlichen Jugend und der Landjugend genutzt werden, all das zog das Interesse der vielen Besucher auf sich.

Den ganzen Tag über kamen immer wieder Neugierige und ließen sich von Bürgermeister Rudolf Fluck oder Bauhofleiter Jürgen Schwarzwälder durch das Gebäude führen. Ergänzende Eindrücke aus den ersten Wochen der Nutzung des Bürgerzentrums vermittelte der Videofilm von Gerhard Kliemt. Bewirtet wurden die Besucher durch das Team des Bürgercafés „Zeitlos“. Eine Ausstellung von Artwood ergänzte den gelungenen Tag der offenen Türe im neuen Bürgerzentrum.

Bereits in den vergangenen Wochen wurde der Saal des Bürgerzentrums rege für Sitzungen des Gemeinderates und Vereinsversammlungen genutzt.

Auch das Bürgercafé „Zeitlos“ hat bereits geöffnet und Sabiene Müller, die Koordinatorin der Generationenhilfe, hat ihr Bürgerbüro bezogen. Darüber hinaus wird sich zeigen müssen, wie das Bürgerzentrum von der Bevölkerung angenommen wird. Perfekte Voraussetzungen für eine „Begegnungsstätte und eine Bindungsstätte für alle Bürger von Mönchweiler“, wie es Sabine Roth, die Vorsitzende der Generationenhilfe im Rahmen des Festaktes beschrieb, sind geschaffen.

Quelle: Südkurier