Der CDU- Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei hatte sich in Mönchweiler angekündigt. Der erste Besuch galt der Firma Rena und der Wiederbelebung der ehemaligen Produktionshallen des Küchenherstellers Zeyko am Fohrenwald. Dabei kam auch der Kauf der offenen Gewerbeflächen durch die Gemeinde ins Spiel, auf denen nach der Erschließung rund 40 Bauplätze für einen kleinstrukturierten Handwerker park geschaffen werden sollen. Seit September vergangenen Jahres ist das Gütenbacher Unternehmen Rena Technologies im Gewerbepark mit einem Standort mit rund 90 Mitarbeitern vertreten. Auf 7000 Quadratmetern werden Anlagen für den Solarmodulbau produziert. Bis Oktober möchte Rena seine Produktionsfläche sogar auf 14 000 Quadratmeter erweitern. Der gesamte Wareneingang und die Logistikversorgung wird dann nach Mönchweiler verlegt, der Hauptsitz des Unternehmens bleibt aber dennoch in Gütenbach. Großen Raum nahm zum Abschluss des Besuchs die Präsentation des neuen Bürgerzentrums ein. Mit Fug und Recht könne man dieses als Meilenstein einer gelungenen Generationenpolitik in der Gemeinde betrachten, erklärte Bürgermeister Rudolf Fluck. Zusammen mit der Generationenhilfe unter dem Schirm der Generationenbrücke und dem dort installierten Café Zeitlos wolle man ein Stück Heimat vermitteln und weiter schärfen. Fluck weiß, dass die soziale Entwicklung in der Gemeinde vor allem durch die zahlreichen Ehrenamtlichen Helfer gestützt wird und eine generationenübergreifende Politik ohne sie nicht möglich wäre. Während das Bürgerzentrum das bauliche Herz sei, seien die Helfer das menschliche Herz der Generationenhilfe. Das über zwei Millionen teure Gebäude habe einen großen Mehrwert für die Gemeinde und die Menschen im Ort. Basis sei von Anfang an die Generationenhilfe in Mönchweiler gewesen. Ohne sie und das Engagement derer Vertreter hätte es die Generationenhilfe nie gegeben. Beim Besuch von Thorsten Frei waren zahlreiche Helfer der Generationenhilfe und die Bürgerlotsin der Gemeinde, Sabiene Müller, im Bürgerzentrum mit dabei. Fluck betonte, dass alle Helfer für ihre Aufgaben geschult und hochmotiviert sind. Um dem Ehrenamt die nötige Wertschätzung entgegenzubringen, erhalten die Helfer einen finanziellen Ausgleich. Fluck betonte, dass die Bürgerlotsin ihre 50-Prozent-Stelle mit 150 Prozent Leistung ausfülle. »Die Generationenhilfe ist aus der Krise noch gestärkt herausgekommen«, erklärte der Rathauschef. Er würde sich freuen, wenn das Konzept angesichts der demografischen Entwicklung auch in anderen Gemeinden Anwendung finden würde. Für Frei ist Mönchweiler in vieler Hinsicht eine Vorzeigegemeinde. Wirtschaftlich auf stabilen Füßen, mit einem ansprechenden Ortsbild und einer funktionierenden Sozialstruktur. »Die Entwicklung in kleinen unabhängigen Gemeinden macht Mut – hier bewegt sich was«, freute sich Frei. Alles zusammen mache eine Gemeinde aus, »sich als Bürger fühlen und integriert sein«. Um solche Projekte stemmen zu können, könne man auch auf viele Zuschüsse von Land und Bund zählen. »Der Bundesanteil an den städtebaulichen Mitteln wurde sukzessive erhöht – mittlerweile kommen die größten Teile vom Bund«, erklärte Frei. Er ist sich sicher: »Mit bürgerschaftlichem Engagement kann man Berge versetzen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.« Der Dienst am Bürger sei unbezahlbar. Im Laufe des Gesprächs entwickelte sich mit den Helfern und Gemeinderäten ein lebhafter Austausch. Zum einen wurde deutlich, mit welcher Freude die Ehrenamtlichen dabei sind, zum anderen gab es auch kritische Töne: Man dürfe das Ehrenamt nicht über Gebühr vorantreiben und ausnutzen, während die Kosten im Pflegebereich explodieren und viele sich eine umfassende Pflege nicht mehr leisten können. Für Frei ist die ehrenamtliche Hilfe in der Gemeinde eine Zugabe zur Pflege: »Professionelle Versorgung ist das eine – sich Zeit nehmen, sprechen und kleine Hilfestellung geben das andere. Das Ehrenamt macht etwas, was es sonst nicht gibt.
Quelle: Schwarzwälder Bote
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