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Gemeinschaftsschule in Mönchweiler – Zwischenbilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie
24. März 2021

An der Gemeinschaftsschule(GMS) in Mönchweiler haben Schulleiterin Susanne Meßmer und Konrektor Lothar Reiner alle Hände voll zu tun, um ständig wechselnde Szenarien, neue Auflagen und Anweisungen aus dem Ministerium möglichst schnell umzusetzen.

Aber mit Tempo allein ist die Pandemie schon längst nicht mehr zu bewältigen. Es nütze nichts, so die Schulleitung der GMS, wenn man Pädagogen, Schüler und Elternständig neuen Strategien aussetzt – vor allem dann nicht, wenn sie »weder zu Ende gedacht, noch in der gewünschten Form umsetzbar sind«. Alleinegelassen fühlen sie sich ab und zu und erklären: Meistens würden sie über die Medienschneller von den neuen Regeln informiert – »der Brief vom Ministerium kommt dann erst hinterher«. Der Fernunterricht per Microsoft-Teams habe von Anfang an sehr gut funktioniert – und funktioniere aktuell in alle Richtungen. Nach fast einem Jahr habe sich alles eingespielt.

Natürlich, so sind sich die Pädagogen einig, sei der Präsenzunterricht auf jeden Fall das Beste – aber eben nur, wenn Kontinuität gewährleistet ist.

Bislang verschont

Zwar sei man an der GMS in Mönchweiler bislang von einem Corona-Ausbruch verschont geblieben, aber:»Durch die komplette Öffnung der Kindertagesstätten kommt es im Umfeld unserer Pädagogen und Schüler immer wieder zu Infektionsfällen.

« Deshalb seien Standheute auch einige Lehrer und Schüler in der vorsorglichen Quarantäne oder warten auf ihr Testergebnis. »Wir sind sehr dankbar, dass die Menschen im Umfeld der GMS soviel  verantwortungs-bewusstsein haben, und sich im Verdachtsfall freiwillig in Quarantäne begeben.

Besonders bedauert man ander GMS, dass es vor der Öffnung der Betreuungsangebote keine sinnvolle Teststrategie für die Schüler gegeben habe. »Uns wäre es sehr wichtig, dass wir noch vor Beginn der Osterferien vom Ministeriumerfahren, wie diese Strategie nach Ferienende aussehen soll«, erklärt Susanne Meßmer. »Wir müssen das alles ja dann auch organisieren.

« Es müsse unter anderem klar sein, wie viel Helfer es brauche, wenn sich Grundschüler selbst testen sollen –und wie dieser Test aussehen soll.

Teststrategie

Erfreulich sei, dass die Gemeinde Mönchweiler die Teststrategie für die Lehrerseite einiger Zeit schultere.

»Die Testung der Schülermuss unbedingt hier bei uns vor Ort erfolgen«, sieht Lothar Reiner keine Alternative.

Für Schüler, Pädagogen und Eltern sei besonders wichtig, dass »alles getan wird, damit Schulen sicher offen bleiben können«.

Im Moment sind die Klassenfünf und sechs in halben Gruppen ganztags in der Schule, in der Grundschule herrscht Maskenpflicht. Von einer »riesigen Kontroverse« sei man an der Mönchweiler Schule weit entfernt. »Es gibt Eltern, die ihre Kinder aus unterschiedlichen Gründen vom Präsenzunter-richt abmelden– die meisten erhoffen sich von der Maskenpflicht jedoch einen besseren Schutz«, berichtet Meßmer von ihren Erfahrungen. Ob, und wie Fernunterricht und Präsenzunterrichtunter erschwerten Bedingungen funktioniert, lasse sich nicht auf alle Einrichtungen im Land übertragen.

»Wenn bei uns etwas gutfunktioniert, heißt das nicht, dass das anderswo auch so ist.« Dass etwas funktioniert, liege vor allem am Engagement der Lehrer und der Verantwortlichen.

Die Unterstützung durch die Gemeinde Mönchweiler sei großartig –es wurde immer schnell gehandelt.

Das gleiche gelte auch für den Gemeinderat. 

Digitale Geräte

Die Anschaffung der Endgeräte für die Lehrkräfte – mit Geldern des Landes – sei soweit erledigt. »Hier hoffen wir jedoch auf einen baldigen Nachschlag«, erklärt Reiner.

Man habe sich entschieden weniger Endgeräte anzuschaffen– die jedoch eine bessere Qualität haben. Es nütze nichts, wenn die Pädagogen mit den Geräten keinen vernünftigen Unterricht halten können.

Lösungen entwickelt

Das Fazit nach über einem Jahr Pandemie: »Wir haben in diesem Jahr jedes Modell durchgespielt, das es je gab. Klar ist, wir sind für die Kinder da – verantwortungsvoll und engagiert. Wenn gute Ideen kommen, werden wir diese auch schnell umsetzen.«

Der Dank gelte allen Eltern an der GMS, die all die Lösungen unterstützt haben und immer bereit waren, gute Wege zu beschreiten. »Wir konnten gemeinsam Lösungen entwickeln– die Eltern haben uns das leicht gemacht«, erklärt Meßmer. Die Pandemie habe leider in den Kindern und Jugendlichen eine der Gruppen, die von Corona am meisten betroffen sind. »Für Heranwachsende ist die Situation besonders belastend«.

Gute Nachrichten gibt es auch, was die Anmeldungen für die neuen Fünfer angeht.
Die Gemeinschaftsschule kann auch im neuen Schuljahrzweizügig starten.

Quelle: Schwarzwälder Bote