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Probebohrung im Wohnbaugebiet Kälberwaid III
15. März 2021

Die Bohrung wird die Gemeinde rund 21 500 Euro kosten – bei der Erdwärmesondenbohrung wird eine Tiefe von 200 Metern erreicht. Die Aktion wird je nach Beschaffenheit des Untergrunds andauern – in der Tiefe kann man das nicht genau voraussehen. Ist die Sondierung abgeschlossen, bleibt die Bohrung für eine Realisierung bestehen und wird Teil des Netzes. Die Investition ist für die Gemeinde also nicht verloren.

Den Untergrund nutzen

Die Nutzung des Untergrunds als Wärmequelle mittels Erdsonden wurde vom Büro „Schäffler synnogy“ geprüft. Ergebnis: Sie ist möglich und genehmigungsfähig. Aufgrund der zu erwartenden Geologie kann mit hohen Entzugswerten gerechnet werden. Mit der Pilotbohrung soll dieses Ergebnis abgesichert werden.

Künftige Bauherren sollen neben dieser Erdwärmenutzung noch auf Solarstromerzeugung zurückgreifen – die Ausrichtung der Gebäude ermöglicht einen guten Ertrag. Durch die klimaneutrale Energieversorgung könnte ein attraktiver Mehrwert für die Flächenvermarktung generiert werden – die Nachfrage nach solchen Bauvorhaben ist groß. Aufgrund der momentanen Förderkulisse käme es zu einer erheblichen Entlastung bei den Planungs- und Investitionskosten für die Gemeinde.

Für die Nutzung der sogenannten kalten Nahwärme sprechen die dauerhaft wirtschaftlich stabilen Kosten für die Energieleistungen, die Sommerkühlung ohne teure Zusatzinvestitionen, die intensive Förderung und die umweltfreundliche, klimaneutrale Technik.

Ist das Netz der kalten Nahwärme erst einmal verlegt, punktet diese Versorgungstechnik mit einer geringen Grundgebühr und niedrigen Wartungskosten. Interessierte Betreiber für solche Anlagen gibt es genügend.

Für das geplante Baugebiet Kälberwaid III gibt es zahlreiche Interessenten – wer sich für das Projekt kalte Nahwärme inklusive Solarenergie entscheiden würde, bleibt abzuwarten. Denn wer dort bauen will, muss sich auch dem Nutzungszwang stellen. Das werde, so Bürgermeister Rudolf Fluck, im Kaufvertrag festgeschrieben. Verpflichtend kommt noch die Nutzung von Photovoltaik hinzu.

Auf rund 24 000 Quadratmetern sollen bis zu 80 Wohneinheiten entstehen. Neben Ein- und Zweifamilienhäusern sind auch maximal vier Mehrfamilienhäuser geplant.

Quelle: Schwarzwälder Bote